Was ist denn ein DHCP und was hat das mit der Datenbank zu tun?

Neulich wurde ich in einer Physio-Praxis gerufen. Die Damen in der Rezeption waren von ihrem Rechner nicht ganz so begeistert, da dieser bereits schon zweimal zur Reparatur beim Hersteller war und immer noch nicht eins mit der Praxissoftware werden wollte. Bei beiden Reparaturen, wurde nichts gemacht, außer ein BIOS-Update.

Entsprechend stellte ich den Damen die Frage, was mit dem Rechner jetzt nun ist, bzw. warum man nun mich zu rate gezogen hatte. Die Antwort kam schnell und knapp: Die Netzwerkkarte ist defekt. Auf weitere Nachfragen wurde mir versichert, das E-Mails abgerufen werden können und das Internet auch funktioniert. Nun standen mir drei fragenzeichen deutlich im Gesicht geschrieben. Meine nächste Frage war nun, wer das festgestellt hatte, das die Netzwerkkarte defekt ist. Auch hier war die Antwort knapp. Es war die Fa. XY. Bislang wurde die Praxis von einem, ich nenne ihn mal so, Mitbewerber betreut. Von diesem Mitbewerber wurde auch die Praxissoftware eingerichtet.

Ich habe mir den Rechner und die Netzwerkverbindung angesehen, hier war soweit auf den ersten Blick alle in Ordnung, Internet und E-Mail ohne Probleme, nur die Praxissoftware suchte verzweifelt nach einem Datenbankserver. „Hm, wo befindet sich denn der Datenbank-Server?“, versuchte ich mit einer weiteren Frage es herauszufinden. Auch hier bekam ich schnell eine Antwort: „Na hier, auf dem Rechner“. Ein weiteres Fragezeichen konnte man nun mühelos von meinem Gesicht ablesen. Also schaute ich in den Diensten nach und konnte feststellen, das der Datenbank Server gestartet war. Zwischendurch bemerkte einer der netten Damen, das wenn man das Netzwerkkabel aus- und wieder einsteckt, es manchmal funktioniert.

Das wollte ich nun doch auch mal überprüfen und siehe da, nach dem gefüllten Zenten mal konnte die Praxissoftware mit den Datenbankserver verbinden. Also netzwerkkarte konnte ich nun wirklich ausschließen und ich machte mich auf die Suche nach der Konfiguration der Datenbank. Hier konnte ich nun sehen, das die Konfiguration auf eine statische IP-Adresse und nicht über eine Namensauflösung konfiguriert war. Ein blick in die Konfiguration des Netzwerkadapters brachte nun schnell mir die Erleuchtung. Der Rechner wurde über das DHCP der Fritzbox bedient.

Jedes mal, wenn die Dame den Rechner neu gestartet oder das Netzwerkkabel aus- wieder eingesteckt hatte, bekam der Rechner eine neue IP-Adresse zugewiesen und es war wie Russisches Rollet, das die Korrekte IP-Adresse für den Datenbankserver vergeben wurde.

In den Adaptereinstellungen hatte ich nun die IP-Adresse vergeben, auf die die Datenbank konfiguriert war, und von dem Zeitpunkt an, kann sich die Software mit dem Datenbankserver verbinden.

Fazit:

  • Einer Workstation, die auch als Server in kleinen Netzwerken fungieren soll, bzw. auch kann, sollte immer eine Statische IP-Adresse bekommen
  •  Sollte der erste Punkt nicht möglich sein, so sollte der Datenbankserver über die Namenauflösung nach dem Muster \\Servername\Instanz-Name vergeben werden.
  • Eine weitre Möglichkeit wäre hier gewesen, in der Fritzbox die IP-Adresse für den Rechner einzutragen, die über das DHCP geben wird
  •  In meinem Beitrag bin ich nicht auf die Firewall eingegangen, allerdings hätten hier auch noch Ports blockiert sein können

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert